Winkelfehlsichtigkeit
Wie wir unsere Umwelt wahrnehmen, beruht auf unserer Fähigkeit räumlich sehen zu können. Wenn wir den Blick auf einen Punkt richten, werden die beiden von unseren Augen gelieferten Bilder im Gehirn zu einem räumlichen Gesamtbild zusammengefügt. Dazu muss die Bewegungsmuskulatur beider Augen kontrolliert und koordiniert zusammenarbeiten. Liegt ein Ungleichgewicht bei der Zusammenarbeit der Augen, also eine Winkelfehlsichtigkeit vor, kann dies durch Brillen mit prismatischer Wirkung korrigiert oder durch das Visualtraining behoben werden. Ziel des Visualtrainings ist es, die Fähigkeit der korrekten Augenzusammenarbeit zu verbessern. In den Trainingseinheiten erklären und demonstrieren wir einzelne Übungen, z. B. zur Fixation und zu den Augenbewegungen.
Das Gehirn ist in der Lage einer Winkelfehlsichtigkeit über die Augenmuskulatur „gegenzusteuern“. Diese unbewusste Kompensation kann zu einer erheblichen Dauerbelastung führen, ohne dass sich die betroffene Person deren Ursachen bewusst ist. Typische Auffälligkeiten und Beschwerden, die auf eine unentdeckte Winkelfehlsichtigkeit oder eine dadurch bedingte Anstrengungsleistung hinweisen können, sind u. a. Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Schwindel, Übelkeit, Augenbrennen, trockene Augen, Augenzucken, Blinzeln, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, ungeschickte Feinmotorik, Leseprobleme und auffällige Kopfhaltung beim Lesen oder Bewegungs- und Koordinationsprobleme. Wenn bei einer dieser Auffälligkeiten eine Erkrankung von ärztlicher Seite ausgeschlossen wird, ist eine Überprüfung auf das Vorliegen einer Winkelfehlsichtigkeit zu empfehlen.
ADS oder ADHS
Bei dem Aufmerksamkeit-Defizit-(Hyperaktivitäts)-Syndrom ADS oder ADHS handelt es sich um eine Krankheit, die auf einer ererbten Stoffwechselstörung beruht und sich durch Probleme mit der Aufmerksamkeit sowie Impulsivität und häufig auch Hyperaktivität auszeichnet. Die Betroffenen leiden unter einer ständigen Reizüberflutung und haben so große Konzentrationsschwierigkeiten, dass sie oft gereizt, ungeduldig und verhaltensauffällig werden. Die Symptome können mit unterschiedlicher Ausprägung bis in das Erwachsenenalter hinein fortbestehen. Kommt zu den bereits bestehenden Problemen bei der Verarbeitung von Umweltreizen eine Winkelfehlsichtigkeit hinzu, ist eine zusätzliche Anstrengungsleistung des Gehirns erforderlich. Die Situation der betroffenen Person wird dadurch weiter erschwert.
Damit die Augen immer in die selbe Richtung blicken, sind sie miteinander gekoppelt. Durch ein Ungleichgewicht der Augenmuskeln können sich die Augen jedoch nicht oder nur mit großer Anstrengung gemeinsam auf ein Objekt ausrichten – der Betroffene sieht unscharf oder sogar Doppelbilder (Bildlagenfehler). Die dauernde Anstrengung kann sich unter anderem durch Augenbrennen, Druckgefühl, schnelle Ermüdung, häufige Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Probleme beim Lesen (auch bei Kindern) bis hin zu Konzentrationsschwierigkeiten bemerkbar machen.
Korrektion
Mit einer Brille mit prismatischen Gläsern kann dies meist ausgeglichen werden.